In der ersten Tech-Rally des Jahres (und die 2. des Semesters), welche am 17.1.2024 wie gewohnt im LUI Mensakeller stattfand, gab es bei Bier/Saft und Pizza wieder interessante Vorträge von Instituten der JKU. Zu Gast waren Prof. Gerd Bramerdorfer vom Institut für elektrische Antriebe und Leistungselektronik und Dipl.-Ing. Mario Kunzemann, sowie Prof. Alexander Humer vom Institut für technische Mechanik.
Den Anfang machte Gerd Bramerdorfer mit seinem Vortrag "Optimale Lösungen für eine nicht optimale Welt - die robuste elektrische Maschine". Die Grundprämisse war die Erkenntnis, dass numerische Optimierer zwar ihre Arbeit erledigen, aber im Wesentlichen dumm sind und ohne weitere Informationen im Grunde stur nach der optimalsten Lösung suchen. Diese optimalsten Lösungen sind jedoch oftmals wenig robust: diese sind also sehr empfindlich auf kleine Abweichungen und verhalten sich in der Realität daher gerne wie ein "damisches Pferd". Macht man es etwas intelligenter und kombiniert diese Suche nach dem Optimum mit Robustheitsanalysen, finden sich abseits des absoluten Optimums auch noch "Neben-Optima", welche zum Teil nur unwesentlich schlechtere Performance als die absolut optimale Maschine liefern, dabei jedoch signifikant höhere Robustheit aufweisen. Besonders für all jene, welche sich mit der Optimierung von Systemen beschäftigen, war einiges dabei, dass man sich für die Zukunft mitnehmen kann.
Nach einer kurzen Einführung durch Alexander Humer, startete Mario Kunzeman mit seinem Vortag unter dem kryptischen Titel "Bouncing Balls". Aber der Titel wurde schon richtig gewählt. Mario Kunzemann ließ einerseits tatsächlich Bälle hüpfen und referierte anderseits über die Schwierigkeiten, die einem begegnen, so einen "einfachen" Ablauf auch im Rechner richtig geschehen zu lassen. Unter anderem ist eine Schwierigkeit, dass die Lösung eines Problems zu neuen Effekten führen kann, welche wiederum neue Probleme hervorrufen. So stellt man zum Beispiel im einfachen Modell, in welchen man die Reibung vernachlässigt hat, fest, dass der Ball (grundlos) zu rotieren beginnt. Die naheliegende Lösung, dann eben Reibung im System zu berücksichtigen lässt den Ball dann aber plötzlich zur Seite springen. Unterhaltsam ging es weiter durch solche interessanten Details und der entstandenen Diskussion waren einige Aha-Erlebnisse dabei.
Vielen Dank fürs Dabeisein!
Euer IEEE SB Linz